Die Begeisterung ist da
Junger Verein zieht eine erste und sehr positive Bilanz
Bericht aus der
Allgemeinen Zeitung Ingelheim vom 17.07.2012
von Helena Sender-Petry
INGELHEIM. Das Ziel ist klar formuliert. Das Kino in all seinen
Facetten soll in der Stadt lebendig bleiben. Dabei geht es den Freunden
der Ingelheimer Filmkultur (F!F) um mehr als nur „ein
Kinohilfsverein“ zu sein. Die Vorsitzenden Peter
Zantopp-Goldmann und Dr. Julia Wilhelm verstehen die Initiative als ein
Forum, dem Kulturgut Film mehr Gewicht zu verleihen. „Die
zentrale Frage muss beantwortet werden, was Ingelheim braucht
und will“, sagt Zantopp-Goldrnann, der schon jetzt eine
positive Bilanz des im Februar diesen Jahres gegründeten
Vereins zieht (die AZ berichtete).
Mit Genugtuung blickt auch Dr. Wilhelm auf das Kino-Event vor wenigen
Wochen auf dem Stadtplatz zurück: „Es war ohne Wenn
und Aber ein Erfolg“. Gezeigt wurde eine schwedische
Komödie, die nicht den Mainstream bediente und vielleicht
gerade deshalb ein idealer Streifen den Einstand war, „die
Dinge in einen neuen Kontext zu stellen.“
Meinung ist wichtig
Zudem nutzen die F!F-Mitglieder die Gelegenheit, Fragebögen an
die Zuschauer zu verteilen, die gerne und zahlreich ausgefüllt
worden seien. „Wir wollen die Situation des Kinos in der
Innenstadt ausloten. Deshalb ist uns die Meinung der Bürger
sehr wichtig“, versichert Wilhelm.
Auch im elfköpfigen Vorstand werde konstruktiv diskutiert,
Pläne geschmiedet und Ideen ausgelotet. Das ist notwendig,
zumal „jeder eine andere Sicht aufs Kino hat“,
weiß Zantopp-Goldmann. Grund genug, verschiedene
Arbeitsgruppen zu bilden, um die zahlreichen und komplexen Themen, die
die Filmkunst in Ingelheim prägen, zu vertiefen.
„Jedes Mitglied - zurzeit sind ca. 50 - ist eingeladen,
mitzumachen“, wirbt Zantopp-Goldmann um eine rege Teilnahme.
Das Spektrum reicht von der Entwicklung von grundsätzlichen
Strategien und Konzepten über mögliche
Kooperationspartner bis hin zu Veranstaltungen - Zantopp-Goldmann nennt
sie Sofortmaßnahmen, die auch kurzfristig organisiert werden
können. Denn je schneller sich der Verein mit seinen
Vorstellungen und Aktionen zeigt, umso schneller verfestigt sich in den
Köpfen der Bürger, dass hier keine elitären
Cineasten zu Werke gehen. Es soll ein Bewusstsein geschaffen werden,
dass Kino ein Erlebnis sein kann und nicht auf einen festen Ort
beschränkt sein muss.
Kinokultur außerhalb des eigentlichen Kinogebäudes,
ob als Open-Air-Angebot oder an wechselnden Spielstätten.
Allerdings braucht der Freundeskreis Unterstützer,
„ohne geht es nicht“, sagt Dr. Wilhelm.
„Die Stadtverwaltung hat übrigens alle Kosten unsere
Open-Air-Premiere übernommen“, fügt der
erste Vorsitzende hinzu. Dinge ausprobieren, flankierend zu Angeboten,
die es schon gibt, lautet die Devise. Pläne gebe es viele,
doch noch ist nichts konkret, „wir wollen erst einmal die
Fragebögen auswerten, sagt Dr. Wilhelm. Die Freunde der
Filmkultur sind voller Tatendrang, auch deshalb, weil sie
spüren, „dass die Begeisterung da ist. Es bewegt
sich was in der Stadt“, sind die beiden F!F-Vorsitzenden
schon jetzt sicher.
Mit
freundlicher Genehmigung der Allgemeinen Zeitung Ingelheim.
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