Denkmodell
Kommentar aus der
Allgemeinen Zeitung Ingelheim vom 15.09.2012
von Helena Sender-Petry
Eine Immobilie steht zum Verkauf, mitten im Zentrum, in bester Lage,
mit Potenzial. Die Filmfreunde nennen es vorsichtig „Denkmodell",
doch unausgesprochen hegt der Verein wohl den Wunsch, die Stadt
Ingelheim möge das Kino kaufen. Somit wäre Zeit gewonnen, die
Filmfreunde müssten keine Panik haben, dass Film als Kulturform in
einer Stadt mit 25000 Einwohnern bald keine Rolle mehr spielt. Auch die
Stadt könnte sich die Investition lohnen. In der Vergangenheit
haben die Verantwortlichen in Rat und Verwaltung ohne Frage Weitsicht
bewiesen, als Objekte und Grundstücke angekauft wurden, ohne die
eine Weiterentwicklung der Stadt ausgebremst worden wäre. Ob der
Gänsberg, wo längst die Realschule, das Jugendzentrum und
eine Sporthalle stehen. Ob das Maehler&Kaege-Gelände, auf dem
sich die Polizei sehr wohl fühlt. Oder die Häuser entlang der
Gartenfeldstraße, die irgendwann Platz machen für ein
Ebert-Careé. Ganz zu schweigen vom Huf-Komplex oder der riesigen
Fläche an der Griesmühle. Dann die alte TG-Halle, wo
vielleicht bald Montessorischüler eine neue Schule einweihen. Es
spricht im Grunde nichts dagegen, dass die Stadt sich in die Reihe der
Kaufinteressenten einreiht, um zum einen das Kino mittelfristig zu
retten, zum anderen einen weiteren Puzzlestein für Ingelheims
Zukunft zu legen.
Mit
freundlicher Genehmigung der Allgemeinen Zeitung Ingelheim.
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