Investorengruppe kauft Ingelheimer Kino |
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Bericht aus der Allgemeinen Zeitung vom 15.01.2015 von Helena Sender-Petry |
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Am 10. Januar wurde der Vertrag unterzeichnet, eine Investorengruppe hat die beiden Kinos gekauft. Dies bestätigte Sven Kutzner, der den bisherigen Eigentümer Ulrich Luber als Anwalt vertritt, gestern im Gespräch mit der AZ. Die Namen der Investoren nennt Kutzner nicht, nur so viel verrät er: "Es sind drei Ingelheimer, die das gemeinsame Ziel verbindet, die Kinos zu erhalten." Der Entschluß zum Kauf sei relativ spontan gefallen. "Dann ging alles sehr schnell". |
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OB erfreut |
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Somit ist die Stadt aus dem Rennen, was Oberbürgermeister Ralf Claus ganz und gar nicht aus der Faßung bringt. Im Gegenteil. "Es war und ist nicht vorrangig die Aufgabe einer Kommune, ein Kino zu kaufen. So gesehen freue ich mich über den Vertragsabschluß", kommentiert der OB die jüngste Entwicklung. Denn wie berichtet wurde bereits vor Monaten ein Notarvertrag geschloßen, den Claus wegen vieler offener Fragen nicht gegenzeichnen wollte und konnte. Im Haushalt waren bereits 200 000 Euro für die Digitalisierung des Kinos eingestellt. Versehen mit einem Sperrvermerk. Geld, das die Stadt nun nicht mehr investieren muß. |
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Kutzner zeigt durchaus Verständnis für die Vorsicht der Stadt, doch: "Die BAG-Bank hatte den Druck auf Ulrich Luber erhöht. Schließlich lag der Vertrag seit August im Rathaus. Daß die Stadt aus durchaus nachvollziehbaren Gründen den Kauf nicht perfekt machte, kann ich gut verstehen." Was für eine Kommune mitunter große Hinderniße darstelle, sei für private Investoren eher zu vernachläßigen. Die drei Ingelheimer hätten die Probleme bewertet und die Technik auf den Prüfstand gestellt mit dem Ergebnis, "daß sich ihre Investition lohnt". Zudem seien keine 200 000 Euro notwendig, die Kinos zu modernisieren. |
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Kutzner geht davon aus, daß rund die Hälfte dieser Summe reicht, um Casablanca und Cadillac auf Vordermann zu bringen, inklusive neuester Soundtechnik. "Ein Saal mit 142 Plätzen wird zusätzlich mit 3-D-Technik ausgestattet", kündigt Kutzner an. Die Geschäftsführung werde Ulrich Luber übernehmen, der auch schon ein Konzept erarbeitet habe. "Im Grunde war er nie raus aus dem Kinogeschäft und ist noch immer hervorragend in der Szene vernetzt." Damit sei das Ingelheimer Kino im Verbund mit einem weiteren Kinokomplex in der Aachener Region mit circa 800 Plätzen gut aufgestellt. Gehen die Investoren nicht ein großes Risiko ein? "Ganz sicher nicht. Die Investoren wollen und werden was verdienen. Zudem ist das Bistro verpachtet, was Einnahmen garantiert", ist Kutzner überzeugt. |
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Mit der Sanierung soll im Februar begonnen werden. Noch im Laufe des Frühjahrs soll der digitalisierte Kinobetrieb wieder starten, Wunschtermin für die Eröffnung wäre laut Kutzner der März – "wenn alles nach Plan läuft". Luber habe bereits die Zusage von Verleihern, daß Blockbuster zum Filmstart donnerstags in Ingelheim zusehen sein werden. |
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Und wie steht es mit den Filmfreunden? "Daß der Verein ein Forum bekommt, ist den Investoren ungemein wichtig. Schon in den nächsten Tagen sollen Gespräche geführt werden, der Vorstand wurde informiert." Laut Kutzner könnten die Filmfreunde somit "Know-how und Technik nutzen", um den kulturellen Kino-Part zu übernehmen. |
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Gutscheine |
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Alle im Umlauf befindlichen Kinogutscheine behalten ihre Gültigkeit. Das teilt Sven Kutzner im Auftrag von dem zukünftigen Geschäftsführer Ulrich Luber und der Investorengruppe mit. |
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Mit
freundlicher Genehmigung der Allgemeinen Zeitung Ingelheim. |